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Fressnapf Friends 01/21

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Gemeinsam glücklich

Gemeinsam glücklich FRESSNAPF-HUNDE-EXPERTE LUKAS PRATSCHKER TRAINING ZWISCHEN Tür und Angel Das Video zum Thema und noch mehr Tipps von Lukas finden Sie unter: fressnapf.at/ school-of-dog online Mit der Reizangel trainiert man nicht nur Jagdhunde. Mit ihr kann man gut bei Familienhunden den Gehorsam festigen Lassen sich Hunde durch fremde, bewegende Reize (wie Vögel oder Kaninchen) leicht ablenken, rennen oder hetzen sie dem Objekt der Begierde gerne hinterher. In dieser Situation sollte der Vierbeiner in seinem Impuls kontrollierbar und ansprechbar sein, also auf Kommando gehorchen und stoppen. Das kann man mit einer Reizangel trainieren. Aber bitte nur mit Hunden, die gesund sind – fragen Sie Ihren Tierarzt. Die richtige Vorbereitung Nehmen Sie neben Leckerli und Reizangel auch das Lieblingsspielzeug Ihres Hundes mit zum Training. Spielen Sie Ihren Vierbeiner damit etwas an, damit er gierig darauf wird. Dann befestigen Sie das Spielzeug am Ende der Reizangelschnur. Nun kann es auch schon losgehen! Das Training Geben Sie (mit der Angel in der Hand) Ihrem Hund die Kommandos „Sitz!“ und „Bleib!“ und gehen von ihm ein paar Schritte weg – und dann wieder hin zu ihm. Das wiederholen Sie so lange, bis er dabei brav sitzen bleibt; belohnen Sie ihn mit einem Leckerli. Wenn Sie jetzt Schritte weg- und wieder hingehen, steigern Sie den Reiz: Lassen Sie das Spielzeug auf den Boden fallen oder schaukeln es hin und her. Auch jetzt muss Ihr Vierbeiner auf Ihr Kommando hin sitzen bleiben. Das ist für Hunde sehr schwer, also unbedingt bei Erfolg belohnen! Jetzt darf er dem Spielzeug (das nun immer Bodenkontakt haben sollte) hinterherrennen. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund erst losläuft, wenn Sie ihm ein Start-Kommando geben, zum Beispiel „Los!“. Im Spiel üben Sie dann mit „Bleib!“ und „Sitz!“ den Abbruch der Hetze. Ab und zu sollte er sein Spielzeug erfolgreich erbeuten. Die Trainingseinheiten Das Training eignet sich nicht, um Hunde müde zu spielen. Dabei könnte der Jagdtrieb sogar verstärkt werden. Trainieren Sie nicht mehr als zweimal fünf Minuten am Tag. Die Konzentration und die Start-Stopp-Bewegungen sind für Ihren Hund sehr anstrengend. 44

Gemeinsam glücklich RUDELGEFLÜSTER Pfotenclub-Mitglieder fragen – Experten antworten Meine beste Freundin zog kürzlich mit ihrem dreijährigen Hauskater zu mir, meinem Kater (7 Jahre und Freigänger) und meinem Hund. Der Kater meiner Freundin hat von Anfang an meine Tiere angefaucht, gebrummt und aggressiv miaut. Mein Kater hat ihn ignoriert oder die Haare aufgestellt. Doch jetzt wurde er von dem „Neuen“ in den Keller vertrieben. Meiner verließ dann ganz das Haus und wagte sich auch kaum mehr rein. Jetzt haben wir die beiden Stubentiger räumlich getrennt. Aber ich habe die Sorge, dass mein Kater – wenn er weiterhin dem Stress und der Angst ausgesetzt ist – davonläuft und nicht wieder heimkommt. Brauchen sie einfach Zeit? Katzen leben in einem Raum-Zeit-Sozialsystem, in dem es wichtig ist, zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige zu tun – alleine oder mit einem Sozialpartner. Damit ist klar, dass der Gast-Kater gerade sein Jutta Durst Verhaltenstrainerin für Hunde, Pfotenclub-Expertin Tanja Warter Tierärztin, Pfotenclub-Expertin ganzes System (und damit Sicherheit) verloren hat und sich im neuen noch nicht zurechtfindet und völlig überfordert ist. Andererseits ist auch der Alltag von Ihrem Kater beeinträchtigt, weil er sich ja mit dem Neuzugang auch zeitlich-räumlich-sozial organisieren muss. In meinem Grundverständnis sollte sich die hinzukommende Katze in dieses System einfügen, indem sie bislang ungenützte Orte und Zeitfenster nutzt. Wenn Ihr Kater nach draußen vertrieben wird, kann das nicht funktionieren. So viel zur Theorie. In der Praxis würde ich bei einer Zusammenführung, die nicht so geschmeidig verläuft, die Katzen erstens trennen. Der „Neue“ bekommt damit seinen Anmelden & mitmachen! Expertenwissen, Neuigkeiten und Gutscheine – jetzt anmelden unter: fressnapf-pfotenclub.at/ registrieren Ort, an dem er an- kommen, sich etablieren und zurückziehen kann. Und zweitens kann eine Pheromontherapie dabei helfen, eine entspannte Atmosphäre für die Katzen zu schaffen. Dann könnten Sie drittens für beide Katzen mit etwas Clickertraining beginnen, auf jeden Fall aber mit dem Gastkater – um dann viertens zu bestimmten Zeiten an einem gemeinsam genutzten Ort (z. B. abends im Wohnzimmer) kurze Trainingseinheiten zu machen, bei denen beide Katzen anwesend sind. Sie dürfen sich aber nicht kontaktieren und auf gar keinen Fall verfolgen! Diese mit netten Aktivitäten verbrachte gemeinsame Zeit schafft für die Katzen die Möglichkeit, sich durch Beobachtung kennenzulernen – bei guter Stimmung (weil Leckerli-Belohnung beim ning) und in einem Clickertrai- gemeinsam genutzten Zeitfenster. Das kann langsam ausgebaut werden, aber in der anderen Zeit bleiben die Katzen getrennt. Gehen Sie das mit Routine und viel Geduld an. Die Zusammenführung kann zwischen 12 Wochen und 18 Monate dauern, im schlimmsten Fall klappt es aber nie. Viel Glück! Sabine Schroll Sabine Schroll Tierärztin, Katzen-Expertin, Pfotenclub-Expertin 45

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