TierbedürfnisseerfüllenMit der Entscheidung für einHaustier übernehmen wirgroße Verantwortung fürdessen Wohlbefinden: Wiewir sicherstellen, dass esunseren Lieblingen gut gehtWir alle lieben unsere Haustiere.Sie gehören zu unserem Leben,versüßen uns den Alltag, sorgenvielleicht manchmal auch für Sorgen oderÄrger – aber sie sind immer fester Bestandteilder Familie. Wie aber können wir sicherstellen,dass es den Tieren mit uns auch gut geht?Woher wissen wir, ob wir ihre Bedürfnisseerfüllen und ob sie bei uns glücklich sind?Was sind Bedürfnisse der Tiere?Ein wichtiger Frageprozess sollte schonvor der Anschaffung abgelaufen sein:Habe ich ausreichend Zeit und Geldfür die Haltung eines oder mehrererHaustiere? Welche anderenBedürfnisse hat meine Wunschtierartund kann ich diese erfüllen?Neben lebensnotwendigenBedürfnissen wie Nahrung, Sozialkontaktoder Bewegung kommen zum Beispiel auchart- und rassespezifische Bedürfnisse hinzu:So müssen Jagdhunde wie Magyar Vizslaanders beschäftigt werden als Hütehunde(z. B. Border Collie). Allerdings sind rassetypischeMerkmale auch nur grobe Richtlinien,denn natürlich ist jedes Tier individuell undhat eigene Charaktereigenschaften, die du imLaufe eurer gemeinsamen Zeit immer besserkennenlernst und berücksichtigen kannst.Darüber hinaus verändern sich die Bedürfnisseauch je nach Alter des Tieres.Die meisten Bedürfnisse können nicht „abgestellt“werden. Wenn man Bedürfnisse nichterfüllen kann – zum Beispiel einem BorderCollie keine Schafherde zum Hüten bietenkann –, muss dieses Bedürfnis (in dem Fallder Hütetrieb) kompensiert werden, etwadurch Treibball oder andere adäquate Be-46
Gemeinsam glücklichschäftigungen. Das unten abgebildete Modell der„Fünf Domänen des Tierwohls“ zeigt, dass die Bedürfnisseder Tiere allesamt einen gleichwertigenEinfluss auf den mentalen Zustand des Tieres haben.Erst wenn alle vier oberen Domänen erfülltwerden, kann die fünfte Domäne, „mentaler Zustand“,erfüllt werden – und damit von einem Zustanddes „Wohlbefindens“ gesprochen werden.Verhalten ausleben lassenDie Haustierhaltung ist ein Kompromiss zwischenunseren menschlichen Bedürfnissen unddenen des Tieres, dieser sollte in erster Linie immerzugunsten des Tieres ausfallen. Das heißtzum Beispiel: Katzen am besten zu zweit halten(Sozialkontakt), Ziervögeln täglichen Freiflugbieten, Aquarien nur in entsprechender Größeund Ausstattung betreiben, Hamstern einen Tag-Nacht-Rhythmus bieten, der ihrem natürlichenVerhalten entspricht. Manchmal laufen Menschenbei vermeintlicher Tierliebe Gefahr, zuübertreiben, und übertragen menschliche Bedürfnisseaufs Tier: Hunde brauchen keineausgefallenen Frisuren, Katzen keine Kostüme.Auch manche Zuchtformen erschaffen Menschennur, weil sie dem Kindchenschema entsprechen(runder Kopf, kurze Beine, Knickohren), doch sieführen bei den Tieren zu schweren gesundheitlichenProblemen und gelten als Qualzuchtmerkmale.Bei allen Entscheidungen für das Tiersollte man sich immer fragen: Welche Bedürfnissehat mein Tier? Trägt ein bestimmtes Produktoder eine Aktion zu seinem Wohlbefinden beioder hat es zumindest keine negativen Auswirkungen?Die Haustierhaltung ist ein Privilegmit einer großen Verantwortung, der wir unsimmer bewusst sein sollten.Lebensqualität des TieresErnährungHaltungsumweltGesundheitVerhaltensaktionenmit derUmweltmitanderenTierenmitMenschenMentalerZustandTierwohlDas Fünf-Domänen-Modell beschreibt Tierwohl,indem es mentale Erfahrungen als Ausdruck innererZustände (z. B. Hunger, Vitalität) oder äußererEinflüsse (z. B. Bedrohung, Freude) betrachtet.Die Summe dieser Erfahrungen ergibt das gegenwärtigeTierwohl von Hund und Katze.Quelle: www.vier-pfoten.de
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