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Fressnapf Friends 06/22

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Gemeinsam glücklich DIE HERREN der Wälder Der Rothirsch (Cervus elaphus) ist eine von weltweit 50 Hirscharten. Mit einer Schulterhöhe von anderthalb Metern ist er das größte heimische Wildtier. Allein in Österreich leben etwa 160 000 Exemplare. Dennoch sieht man ihn selten, und das hat Gründe 1 Wo die Hirsche leben Früher legten Rothirsche weite Strecken zurück. Im Sommer lebten sie am Berg, im Winter in der Tiefebene. Diese barrierefreien Wanderrouten gibt es heute nicht mehr. Intensive Landwirtschaft, die Jagd und stark befahrene Straßen haben dafür gesorgt, dass sich die Tiere in den Wald zurückziehen. 2 Rotwild im Winter Um die Körpertemperatur zu halten, müssten Hirsche im Winter mehr fressen als im Sommer. Allerdings schrumpfen nun die Verdauungsorgane, so benötigen sie weniger Energie. Nahrhafte Zucker- und Proteinbestandteile gelangen außerdem nun schneller in den Organismus als im Sommer. 36

Gemeinsam glücklich Wild Facts 3 Schützer der Artenvielfalt Förster:innen mögen das Rotwild als Schädling betrachten: Es schält die Rinde von den Bäumen und äst junge Triebe. Wenn die Bäume langsamer wachsen, entstehen jedoch lichte Stellen am Boden, auf denen nun andere Pflanzen wachsen können. Auch das Scharren und Suhlen der Tiere trägt zur Vielfalt von Flora und Fauna bei. Samen und Sporen haften an Fell und Hufen oder werden im Kot ausgeschieden. Dam-, Schwarz- und Rotwild verbreiten so bis zu 44 Prozent der Pflanzenarten. 4 Die Sache mit den Enden Das Geweih des Hirschbocks besteht aus Knochen. Anhand der Enden lässt sich das Alter des Tieres bestimmen. Der einjährige Rothirsch hat zwei Stangen und heißt „Spießer“. Ist er zwei oder drei Jahre alt, trägt er an jeder Stange drei oder vier Enden – das macht ihn zu einem Sechs- bzw. Acht-Ender. Der erwachsene Hirsch kommt auf sechs bis zehn Enden pro Stange. Im Februar, wenn sein Testosteronspiegel am niedrigsten ist, wirft er sein Geweih ab. Innerhalb von 140 Tagen wächst ihm ein neues. 5 Herbst – Zeit der Liebe Während der Brunft von Mitte September bis Mitte Oktober kämpfen die Böcke um ihre Position als Platzhirsch. Mit ihrem Röhren weisen sie die Konkurrenz ab, halten das Rudel zusammen und rufen nach ihrer Hirschkuh. Während der Brunft wird der Hirsch zum Hungerkünstler: Er paart sich etwa viermal am Tag – und frisst nicht. Die bis zu 250 Kilogramm schweren Tiere verlieren dabei ein Viertel ihres Körpergewichts. 37

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